Seit 1994 führt die Weiterbildung Psychosoziale Onkologie (WPO) in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie (PSO) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie (dapo) verschiedene Curricula zur psychoonkologischen Qualifizierung durch, die von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert sind.
Die Vertiefungsseminare ergänzen das Angebot der WPO-Curricula, um dadurch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Qualifizierung, Vernetzung der Psychoonkologen/innen sowie mittelbar zur Verbesserung der psychosozialen Versorgung von Krebspatienten zu leisten.
Angesichts der schwierigen Pandemiezeiten und der oft unsicheren Planung, haben wir uns dazu entschlossen, Vertiefungsseminare aktuell im Online-Format anzubieten. Hierbei greifen wir auf die guten Erfahrungen der digitalen Veranstaltungen in unseren Curricula zurück. Jedes Vertiefungsseminar bekommt seinen eigenen technischen Support während des kompletten Seminars. Außerdem wird allen Teilnehmer:innen vorher ein ZOOM-Coaching angeboten.
Seminarangebote
Tumorassoziierte Fatigue – Diagnostik und Behandlung
13. – 14.05.22 Seminar 1 (Warteliste)
28. – 29.10.22 Seminar 1-Zusatzkurs (Warteliste)
Fr. 15.00 – 18.30
Sa. 9.00 – 12.30
Kursgebühr: 180 €
8 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer/innen
Karin Lausmann, Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Praxis für Psychotherapie und Psychoonkologie, Kappeln/Schlei
Auch nach Abschluss der Behandlung ihrer Krebserkrankung leidet etwa ein Drittel aller Betroffenen unter Fatigue. Auch Studien mit Langzeitüberlebenden zeigen, dass die Fatigue eine der häufigsten Folgewirkungen darstellt.
In dem Seminar soll neben Diagnostik und Abgrenzung der Fatigue, bspw. von einer depressiven Symptomatik, ein Überblick über den aktuellen Stand zu Ursachen und hilfreichen Behandlungsansätzen gegeben werden. Es wird das Schulungsprogramm FIBS vorgestellt, wie auch dessen Umsetzung im online-Format. Neben Raum für Fragen aus dem Kreis der Teilnehmenden werden Fallvorstellungen die Vermittlung des Themas abrunden.
Systemische Interventionen im Gespräch mit Paaren und Familien in der Psychoonkologie
20. – 21.05.22 Seminar 2 (Warteliste)
09. – 10.12.22 Seminar 2-Zusatzkurs (Warteliste)
Fr. 15.00 – 18.30 und
Sa. 09.00 – 12.30
Kursgebühr: 180 €
8 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer/innen
Lars Mandelkow, Dipl.-Psych., Dipl.-Theol. freiberuflicher Berater, Supervisor und Coach, Dozent für Psychologie in Kristiansand, Norwegen
Die Kommunikation mit Patient/innen über ihre Partner/innen und Familien ist ebenso Teil des psychoonkologischen Alltags wie das Gespräch mit den Angehörigen selbst. Auf der Grundlage systemischen Denkens bietet dieses Seminar eine Auswahl verschiedener systemischer Interventionen, wie zirkuläres Fragen und Skalieren, Familienbrett und Genogramm, aber auch die konstruktive Moderation von Gesprächen mit mehr als zwei Personen. Diese Interventionen werden anhand verschiedener psychoonkologischer Beratungs- und Therapiesituationen erläutert und direkt geübt.
Durch das Abwechseln von Inputs, Übungen und Auswertung im Plenum und intensiveren Übungsphasen in Kleingruppen ermöglicht das Seminar immer wieder den Erfahrungsaustausch verschiedener Berufsgruppen. Die Interventionsübungen werden in digital angepasster Form eingeübt – das Seminar lebt von der Bereitschaft der Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit.
Akzeptanz und Commitment-Therapie (ACT) in der Psychoonkologie
10. – 11.06.22 Seminar 3 (Warteliste)
14. – 15.10.22 Seminar 3-Zusatzkurs (Warteliste)
Fr. 15.00 – 18.30 und
Sa. 09.00 – 12.30
Kursgebühr: 180 €
8 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer/innen
Christina Sauer, Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologische Ambulanz am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Univ.-Klinikum, Heidelberg
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) – ein transdiagnostisches Verfahren der dritten Welle der Verhaltenstherapie – bietet aufgrund ihrer existentiellen Ausrichtung und ihrer Thematisierung von Achtsamkeit und Akzeptanz vielfältige Einsatzmöglichkeiten und erlebnisorientierte Interventionen für die Behandlung psychisch belasteter onkologischer Patient/innen. Ziel der ACT ist die Etablierung einer achtsamen und akzeptierenden Grundhaltung gegenüber Gedanken und Gefühlen sowie das Bewusstwerden und Verfolgen von Werten und engagierten Handelns.
Der Online-Workshop bietet einen Einstieg in die ACT. Die sechs Kernprozesse des ACT-Hexaflex (Akzeptanz, Achtsamkeit, Werte, Commitment, Defusion und Selbst als Kontext) werden sowohl theoretisch vermittelt als auch praktisch anhand von Übungen erarbeitet. Die Teilnehmenden lernen Beispiele von ACT-Interventionen kennen, die sie in ihrer psychoonkologischen Praxis anwenden können.
Existenzielle Ansätze in der therapeutischen Arbeit mit Krebskranken am Beispiel CALM
Das Seminar wird in Kürze ausgeschrieben
09. – 10.09.22
Fr. 15.00 – 18.30 und
Sa. 09.00 – 17.00
Kursgebühr: 240 €
12 Unterrichtseinheiten, max. 18 Teilnehmer:innen
Frank Schulz-Kindermann, Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Supervisor, Hamburg
Existenzielle Fragen zu Lebenssinn, Demoralisierung, Todesangst und Endlichkeit werden gerade bei fortgeschritten erkrankten Krebspatienten angesprochen. Existenzielle psychoonkologische Interventionsansätze konzentrieren sich auf diese Themen unter Bezug auf die kurative oder palliative Behandlungssituation.
CALM (Managing Cancer and Living Meaningfully) ist eine jüngst entwickelte Einzeltherapie für Patient:innen mit fortgeschrittener Erkrankung, die vier inhaltliche Dimensionen fokussiert und insbesondere die Themen Bindungsherausforderungen und Doppelte Bewusstheit bearbeitet. Im Workshop wird dieser Ansatz vorgestellt, werden die existenzialphilosophischen und -therapeutischen Grundlagen besprochen, psychoonkologische Fallbeispiele vorgestellt und klinische Anliegen der Teilnehmer:innen einbezogen.
Schwere Krisen und Krisenintervention in der Onkologie
Das Seminar wird in Kürze ausgeschrieben
02. – 03.12.22
Fr. 15.00 – 18.30 und
Sa. 09.00 – 17.00
Kursgebühr: 240 €
12 Unterrichtseinheiten, max. 18 Teilnehmer:innen
Bärbel Kolbe, Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Asklepios Klinik Altona, Hamburg
In diesem Seminar geht es um die thematische Reflektion und Erarbeitung von Kriseninterventionsstrategien in der Onkologie. Neben theoretischen Grundlagen erfolgt die Bearbeitung des Umgangs mit schweren Krisen anhand von Fallbeispielen aus dem klinischen Alltag. Es wird zudem die Möglichkeit zur Bearbeitung von Kasuistiken der Teilnehmer:innen sowohl in Kleingruppen als auch in der Kleingruppe geben.
Schwerpunktthemen:
- Prinzipien der Krisenintervention
- Die eigene Haltung zu Krisen auf der Grundlage eigener Erfahrungen der Krisenbewältigung
- Hilfreiche Ressourcen für Kriseninterventionen in der Onkologie
- Suizidalität zwischen Selbstbestimmung des Einzelnen und Fürsorgepflicht und Schutz des Lebens
- Therapeutische Interventionen zum Umgang mit
Todeswünschen und Selbsttötungsabsichten besonders in der palliativen Behandlungsphase
Zugangsbedingungen
Teilnehmen können Psychologen/innen, Ärzte/innen, Sozialarbeiter/innen, Sozialpädagogen/innen, Klinikseelsorger/innen und verwandte psychosoziale Berufsgruppen mit entsprechendem Hochschulabschluss und beruflicher Erfahrung in der Arbeit mit Krebspatient/innen.
Anerkennung
Die Seminare werden durch die Ärzte- bzw. Psychotherapeutenkammern zertifiziert.
Kosten
180 € pro Seminar mit 8 Unterrichtseinheiten, inkl. Kursunterlagen
240 € pro Seminar mit 12 Unterrichtseinheiten, inkl. Kursunterlagen
Anmeldung und Anmeldefrist
Sie können sich über unsere Internetseite online anmelden. Anmeldefrist ist jeweils 4 Wochen vor dem Seminar.
Stornierung
Die schriftliche Abmeldung ist bis 28 Tage vor dem Seminar möglich. Die Stornogebühr beträgt 32 €.