Seit 1994 führt die Weiterbildung Psychosoziale Onkologie (WPO) in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie (PSO) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie (dapo) verschiedene Curricula zur psychoonkologischen Qualifizierung durch, die von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert sind.
Die Vertiefungsseminare ergänzen das Angebot der WPO-Curricula, um dadurch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Qualifizierung, Vernetzung der Psychoonkolog*innen sowie mittelbar zur Verbesserung der psychosozialen Versorgung von Krebspatient*innen zu leisten.
Aufgrund der großen Nachfrage nach Vertiefungsseminaren im Online-Format werden wir dieses Angebot fortführen. Jedes Online-Vertiefungsseminar hat einen eigenen technischen Support während des kompletten Seminars, inkl. ZOOM-Coaching vor Beginn.
Seminarangebote
Schwere Krisen und Krisenintervention in der Onkologie (Warteliste)
20. – 21.01.2023 online
Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 280 €
12 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer*innen
Bärbel Kolbe, Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologin (WPO/DKG), Asklepios Klinik Altona, Hamburg
In diesem Seminar geht es um die thematische Reflektion und Erarbeitung von Kriseninterventionsstrategien in der Onkologie. Neben theoretischen Grundlagen erfolgt die Bearbeitung des Umgangs mit schweren Krisen anhand von Fallbeispielen aus dem klinischen Alltag. Es wird zudem die Möglichkeit zur Bearbeitung von Kasuistiken der Teilnehmer*innen sowohl in Kleingruppen als auch in der Kleingruppe geben.
Schwerpunktthemen:
- Prinzipien der Krisenintervention
- Die eigene Haltung zu Krisen auf der Grundlage eigener Erfahrungen der Krisenbewältigung
- Hilfreiche Ressourcen für Kriseninterventionen in der Onkologie
- Suizidalität zwischen Selbstbestimmung des Einzelnen und Fürsorgepflicht und Schutz des Lebens
- Therapeutische Interventionen zum Umgang mit
Todeswünschen und Selbsttötungsabsichten besonders in der palliativen Behandlungsphase
Systemische Interventionen im Gespräch mit Paaren und Familien in der Psychoonkologie (Warteliste)
10. – 11.03.2023 online
Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 280 €
12 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer*innen
Lars Mandelkow, Dipl.-Psych., Dipl.-Theol., freiberuflicher Berater, Supervisor und Coach, Dozent für Psychologie in Kristiansand, Norwegen
Die Kommunikation mit Patient*innen über ihre Partner*innen und Familien ist ebenso Teil des psychoonkologischen Alltags wie das Gespräch mit den Angehörigen selbst. Auf der Grundlage systemischen Denkens bietet dieses Seminar eine Auswahl verschiedener systemischer Interventionen, wie zirkuläres Fragen und Skalieren, Familienbrett und Genogramm, aber auch die konstruktive Moderation von Gesprächen mit mehr als zwei Personen. Diese Interventionen werden anhand verschiedener psychoonkologischer Beratungs- und Therapiesituationen erläutert und direkt geübt.
Durch das Abwechseln von Inputs, Übungen und Auswertung im Plenum und intensiveren Übungsphasen in Kleingruppen ermöglicht das Seminar immer wieder den Erfahrungsaustausch verschiedener Berufsgruppen. Die Interventionsübungen werden in digital angepasster Form eingeübt – das Seminar lebt von der Bereitschaft der Teilnehmenden zur aktiven Mitarbeit.
Tumorassoziierte Fatigue – Diagnostik und Behandlung (Warteliste)
21. – 22.04.2023 online
Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 280 €
12 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer*innen
Karin Lausmann, Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologin (WPO/DKG), Praxis für Psychotherapie und Psychoonkologie, Kappeln/Schlei
Auch nach Abschluss der Behandlung ihrer Krebserkrankung leidet etwa ein Drittel aller Betroffenen unter Fatigue. Auch Studien mit Langzeitüberlebenden zeigen, dass die Fatigue eine der häufigsten Folgewirkungen darstellt.
In dem Seminar soll neben Diagnostik und Abgrenzung der Fatigue, bspw. von einer depressiven Symptomatik, ein Überblick über den aktuellen Stand zu Ursachen und hilfreichen Behandlungsansätzen gegeben werden. Es wird das Schulungsprogramm FIBS vorgestellt, wie auch dessen Umsetzung im online-Format. Neben Raum für Fragen aus dem Kreis der Teilnehmenden werden Fallvorstellungen die Vermittlung des Themas abrunden.
Achtsamkeit und Selbstmitgefühl in der Psychoonkologie
23. – 24.06.2023 Heidelberg
Tagungshaus: Hotel ISG, Heidelberg (Boxberg), www.isg-hotel.de
Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 390 € (inkl. Pausenverpflegung)
14 Unterrichtseinheiten, max. 18 Teilnehmer*innen
Anette Brechtel, Dr. sc. hum., Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologin (WPO/DKG), Psychotherapeutische Praxis Speyer
Im Kontext einer Krebserkrankung erleben Patient*innen und Angehörige viel Leidvolles. Im Umgang damit zeigt sich oftmals eine eher fordernde Haltung: „mit der Krankheit richtig umgehen zu können“, „positiv denken zu müssen“.
Zu unserem psychoonkologischen Alltag gehört es, diesem Leid, diesen Haltungen zu begegnen, und wir sind bemüht, den betroffenen Menschen hilfreich zur Seite zu stehen. Dazu müssen wir uns den schmerzhaften Erfahrungen der Betroffenen zuwenden. Hierbei erweist sich ein achtsamer, mitfühlender und liebevoller Umgang mit leidvollen Gefühlen und Erfahrungen als hilfreich und nährend – sowohl für die betroffenen Personen als auch für uns Unterstützer und Behandler. Hierbei stellt die Haltung von Achtsamkeit und Selbstmitgefühl eine wichtige Ressource dar.
Auf der Basis verschiedener Trainings zu Achtsamkeit und Selbstmitgefühl werden in diesem Workshop theoretisches Wissen sowie praktische Übungen vermittelt, die in der Arbeit mit Patient*innen und Angehörigen hilfreich eingesetzt werden können, gleichzeitig aber auch unserer eigenen Psychohygiene nutzen.
Sinnzentrierte Interventionen in der Psychoonkologie (Warteliste)
30.06. – 01.07.2023 Herrsching am Ammersee
Tagungshaus: Haus der Bayrischen Landwirtschaft, www.hdbl-herrsching.de
Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 390 € (inkl. Pausenverpflegung)
14 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer*innen
Klaus Lang Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Supervisor, Psychotherapeutische Praxis München
Konfrontiert mit der eigenen Endlichkeit fragen viele Patient*innen nach dem Sinn ihres Lebens. Welchen Sinn gebe ich meinem Leben? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Welchen Sinn hat menschliches Leben generell? Empirisch liegt eine Vielzahl von Belegen dafür vor, dass das Finden von Lebenssinn die subjektive Lebensqualität erhöht und Progredienzangst, Depressivität und den Wunsch nach beschleunigtem Sterben reduziert.
Folgende Denkschulen werden im Seminar behandelt:
- Die Logotherapie Viktor Frankls und die darauf aufbauende Meaning Centered Psychotherapy von William Breitbart
- Lebensbilanz als Sinnquelle: Würde-Therapie von Harvey Chochinov
- Sinn im atheistischen Denken: Existenzielle Psychotherapie nach Irving Yalom
- Lebenskompass und Werte: Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)
- Religiöse und spirituelle Sinnkonzepte und ihr Einbezug in psychotherapeutische Gespräche
Im Seminar werden diese sinnzentrierten Interventionen interaktiv und praxisnah geübt.
Systemische Familienmedizin – Therapie und Beratung von Krebskranken und Angehörigen 
07. – 08.07.2023 Freiburg
Tagungshaus: Caritas Tagungszentrum, www.caritas-tagungszentrum.de
Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 390 € (inkl. Pausenverpflegung)
14 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer*innen
Werner Geigges Dr. med., Facharzt für Innere Med., Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Glottertal
Ziel dieses Kurses ist die Vermittlung systemischer Sichtweisen und Interventionsmöglichkeiten für Therapie und Beratung von Krebskranken und ihren Angehörigen. Themen und Kursinhalte:
- Familienmedizinische Perspektiven und das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell
- Familie als belastetes System und als Ressource
- Diagnostische Zugänge: u.a. Genogramm, Lebenszyklus, Familienstruktur-Modelle, familiäre Krankheitstheorien und familiäre Wertvorstellungen, Familiengeschichte und Familienmythen
- Kinder kranker Eltern
- Kranke Kinder und ihre Familien
- Auswirkungen schwerer oder chronischer Erkrankungen auf die Partnerschaft
Die o.g. Inhalte werden in Kurzvorträgen, Übungen, Rollenspielen, Skulpturarbeit, Selbsterfahrung, Falldemonstrationen und anhand von Fallbeispielen aus dem eigenen Arbeitskontext der Teilnehmer*innen vermittelt.
Zugangsbedingungen
Teilnehmen können Psycholog*innen, Ärzt*innen, Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Klinikseelsorger*innen und verwandte psychosoziale Berufsgruppen mit entsprechendem Hochschulabschluss und beruflicher Erfahrung in der Arbeit mit Krebspatient*innen.
Fortbildungspunkte
Die Akkreditierung erfolgt durch die jeweilige Psychotherapeuten- oder Ärztekammer. Die Kammern erkennen die Akkreditierungen gegenseitig an.
Kosten
280 € pro Online-Seminar (12 Unterrichtseinheiten)
390 € pro Präsenz-Seminar (14 Unterrichtseinheiten, inkl. Pausenverpflegung)
Anmeldung
Ab sofort können Sie sich über die WPO-Homepage anmelden. Sichern Sie sich rechtzeitig Ihren Platz!
Stornierung
Die schriftliche Abmeldung ist bis 28 Tage (4 Wochen) vor dem Seminar möglich. Die Stornogebühr beträgt 50 €. Bei späterer Absage fallen die vollen Gebühren an.