Seit 1994 führt die Weiterbildung Psychosoziale Onkologie (WPO) in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie (PSO) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie (dapo) verschiedene Curricula zur psychoonkologischen Qualifizierung durch, die von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert sind.
Die Vertiefungsseminare ergänzen das Angebot der WPO-Curricula, um dadurch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Qualifizierung, Vernetzung der Psychoonkolog*innen sowie mittelbar zur Verbesserung der psychosozialen Versorgung von Krebspatient*innen zu leisten.
Die Online-Vertiefungsseminare haben einen eigenen technischen Support während des kompletten Seminars, inkl. ZOOM-Coaching vor Beginn.
Seminarangebote
Körpertherapeutische Interventionen in der Psychoonkologie (Warteliste)
08. – 09.09.23 Münster, www.drk-bildungsinstitut.de/tagungshotel
Fr. 12.30 – 18.00 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 390 €
14 Unterrichtseinheiten, max. 18 Teilnehmer*innen
Bernhard Kleining, Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Psychoonkologe (WPO/DKG), Psychotherapeutische Praxis, Osnabrück
Der Körper von Krebspatient*innen ist durch die Krankheit verletzt. Medizinische Behandlungen wie OP, Chemotherapie und Bestrahlung haben ihre Spuren hinterlassen. Wie können wir Patient*innen helfen, auf körperlichem Gebiet neue und hilfreiche Erfahrungen zu machen und eigene Ressourcen wieder zu entdecken, ohne dass sie sich gleich zu „positivem Denken“ verpflichtet fühlen? Im Seminar sollen folgende Inhalte vermittelt werden:
- Einführung in körperorientierte Interventionen
- Bindungserfahrungen im Krankheitsverlauf
- Nutzung körperlicher Erfahrungen bei der Identifizierung des Unterstützungsbedarfs
- Halt gebende Interventionen
- Arbeit mit körperlicher Resonanz
- Umgang mit körperlichen Grenzen
- Körperliche Suchprozesse
Der Schwerpunkt des Seminars liegt in der eigenen Erfahrung und der praktischen Umsetzung der Interventionen.
Akzeptanz und Commitment-Therapie (ACT) in der Psychoonkologie (Warteliste)
13. – 14.10.2023 online
Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 280 €
12 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer*innen
Christina Sauer, Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologin (WPO/DKG), Psychoonkologische Ambulanz am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Univ.-Klinikum, Heidelberg
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) – ein transdiagnostisches Verfahren der dritten Welle der Verhaltenstherapie – bietet aufgrund ihrer existentiellen Ausrichtung und ihrer Thematisierung von Werten, Achtsamkeit und Akzeptanz vielfältige Einsatzmöglichkeiten und erlebnisorientierte Interventionen für die Behandlung psychisch belasteter onkologischer Patient*innen. Ziel der ACT ist die Etablierung einer achtsamen und akzeptierenden Grundhaltung gegenüber Gedanken und Gefühlen sowie das Bewusstwerden und Verfolgen von Werten und engagierten Handelns.
Das Online-Seminar bietet einen Einstieg in die ACT in der Psychoonkologie. Die sechs Kernprozesse des ACT-Hexaflex (Akzeptanz, Achtsamkeit, Werte, Commitment, Defusion und Selbst als Kontext) werden sowohl theoretisch vermittelt als auch praktisch anhand von Übungen erarbeitet. Die Teilnehmenden lernen ACT-Interventionen kennen, die sie in ihrer psychoonkologischen Praxis anwenden können.
Yoga bei Krebserkrankungen (Warteliste)
17. – 18.11.2023 Würzburg, www.kolping-akademie-wuerzburg.de
Fr. 12.30 – 18.00 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 390 €
14 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer*innen
Elisabeth Jentschke, Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, zertifizierte Entspannungs- und Yogatherapeutin, Psychoonkologin (WPO/ DKG), CCC Mainfranken, Universitätsklinikum Würzburg
Yoga ist ein zentrales Verfahren der Mind-Body-Medizin. In der S3-Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung onkologischer Patient*innen finden sich zahlreiche Ergebnisse, dass durch Yoga verschiedene krankheits- und therapiebedingte Symptome bei Krebs nachweislich verringert werden können. Viele Studien zeigen einen positiven Effekt auf die allgemeine Lebensqualität. Ebenso konnte durch Yoga die Verbesserung der Fatigue, Angst, Depressivität und Stressverarbeitung nachgewiesen werden. Achtsamkeitsbasiertes Yoga kann in vielen Bereichen zum Einsatz kommen, wie z. B. im Akutkrankenhaus, in der Rehabilitationsklinik oder im ambulanten Setting, wie z. B. einer Psychotherapiepraxis oder Krebsberatungsstelle.
Ausgehend von einem kurzen Überblick über die wesentlichen psychischen Belastungen von Krebspatient*innen wird in diesem Seminar eine Einführung in die Zusammenhänge zwischen Körper und Geist und die Basiskonzepte des Yoga gegeben. Hierbei werden auch die wichtigsten Forschungsergebnisse zur Anwendung von Yoga bei Krebspatient*innen vorgestellt. Im praktischen Teil lernen die Teilnehmenden auf Krebspatient*innen abgestimmte Yoga-Übungen kennen und erhalten Anleitungen, um diese in die psychoonkologische Arbeit zu integrieren.
Schwere Krisen und Krisenintervention in der Onkologie (Warteliste)
01. – 02.12.2023 online
Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 280 €
12 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer*innen
Bärbel Kolbe, Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologin (WPO/DKG), Asklepios Klinik Altona, Hamburg
In diesem Seminar geht es um die thematische Reflektion und Erarbeitung von Kriseninterventionsstrategien in der Onkologie. Neben theoretischen Grundlagen erfolgt die Bearbeitung des Umgangs mit schweren Krisen anhand von Fallbeispielen aus dem klinischen Alltag.
Schwerpunktthemen:
- Prinzipien der Krisenintervention
- Die eigene Haltung zu Krisen auf der Grundlage eigener Erfahrungen der Krisenbewältigung
- Hilfreiche Ressourcen für Kriseninterventionen in der Onkologie
- Suizidalität zwischen Selbstbestimmung des Einzelnen und Fürsorgepflicht und Schutz des Lebens
- Therapeutische Interventionen zum Umgang mit Todeswünschen und Selbsttötungsabsichten besonders in der palliativen Behandlungsphase
Es wird zudem die Möglichkeit geben, Fälle der Teilnehmer*innen sowohl in Kleingruppen als auch in der Großgruppe zu bearbeiten.
Cancer Survivorship – Langzeitüberleben nach Krebs (Warteliste)
08. – 09.12.23 online
Fr. 15.00 – 18.30 Uhr
Sa. 9.00 – 17.00 Uhr
Kursgebühr: 280 €
12 Unterrichtseinheiten, max. 20 Teilnehmer*innen
Monika Bohrmann, Dipl.-Psych., Psychoonkologin (WPO/DKG), Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
Georgia Schilling, PD Dr. med., Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie, Asklepios Nordseeklinik Westerland, Sylt
In den letzten Jahren hat das Thema Cancer Survivorship, d.h. das Langzeitüberleben mit und nach einer Krebserkrankung, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Während noch vor einigen Jahren v.a. die Prognoseverbesserung und Lebenszeitverlängerung bei Krebspatient*innen und behandelnden Onkolog*innen im Vordergrund standen, geht es jetzt mehr und mehr darum auch die Lebensqualität in der Nachsorge der Patient*innen zu beachten.
Nach einer Krebserkrankung und deren Therapie treten oft eine Reihe von körperlichen und seelischen Langzeitfolgen und Spätkomplikationen auf, die zu einer hohen psychosozialen Belastung führen können. In diesem Seminar werden an einer Reihe von Fallbeispielen die häufigsten und wichtigsten körperlichen und seelischen Langzeitnebenwirkungen thematisiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den psychoonkologisch relevanten Problembereichen wie Depressivität, Rezidivangst, Fatigue, veränderte Sexualität oder kognitive Einschränkungen. Es werden Fragen der Bedarfserfassung, Diagnostik und Durchführung geeigneter Interventionen bearbeitet. Ebenso wird der Stellenwert von Rehabilitationsmaßnahmen, speziellen Nachsorgeprogrammen und weiteren Lösungsansätzen dargestellt. Die Teilnehmer*innen werden ermutigt, eigene Fälle einzubringen.
Zugangsbedingungen
Teilnehmen können Psycholog*innen, Ärzt*innen, Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Klinikseelsorger*innen und verwandte psychosoziale Berufsgruppen mit entsprechendem Hochschulabschluss und beruflicher Erfahrung in der Arbeit mit Krebspatient*innen.
Fortbildungspunkte
Die Akkreditierung erfolgt durch die jeweilige Psychotherapeuten- oder Ärztekammer. Die Kammern erkennen die Akkreditierungen gegenseitig an.
Kosten
280 € pro Online-Seminar (12 Unterrichtseinheiten)
390 € pro Präsenz-Seminar (14 Unterrichtseinheiten, inkl. Pausenverpflegung)
Anmeldung
Anmeldungen für das 2. Halbjahr 2023 sind über die WPO-Homepage möglich. Wir empfehlen Ihnen, sich rechtzeitig Ihren Platz zu sichern!
Stornierung
Die schriftliche Abmeldung ist bis 28 Tage (4 Wochen) vor dem Seminar möglich. Die Stornogebühr beträgt 50 €. Bei späterer Absage fallen die vollen Gebühren an.